Bevor wir in Kürze unsere große Reise starten, gönnten wir Jean noch einen kurzen Aufenthalt in einer Schönheitsklinik. In diesem Beitrag erzählen wir Dir,...
Im Herbst 2018 wollten wir endlich Nägel mit Köpfen machen. Wir kramten unser Gespartes zusammen, kauften uns einen alten Transporter und begannen sofort mit den Vorbereitungen für den Camper Selbstausbau.
Dabei hatten wir eigentlich weder Ahnung von Autos noch davon wie man überhaupt ein Wohnmobil ausbaut. Alles was das Fahren, Tanken und Auffüllen der Scheibenwischer-Flüssigkeit überstieg, siedelte für uns irgendwo zwischen “das sieht aber kompliziert aus” und Magie.
Davon ließen wir uns aber nicht unterkriegen. Andere hatten es ja immerhin auch geschafft, warum also nicht auch wir?
Das Schlimmste was passieren könnte wäre ja, dass der Ausbau unser Können tatsächlich überstiegen hätte. Und in diesem Fall hätten wir uns einfach Hilfe geholt.
Wie Du Dir schon denken kannst haben wir während des Ausbaus natürlich auch Fehler gemacht. So war zum Beispiel gleich der erste Transporter, den wir uns kauften, ein Griff ins Klo (dazu später mehr). Zum Glück haben wir uns davon aber nicht unterkriegen lassen und aus unseren Fehlern immer wieder dazugelernt.
Welche Erfahrungen wir gesammelt haben und wie wir beim Ausbau unseres DIY Campers vorgegangen sind, erzählen wir Dir in diesem Beitrag.
Hinweis: Es wird auf dieser Seite zwar sicher das ein oder andere Mal durchklingen, trotzdem wollen wir vorab sicherheitshalber betonen, dass wir keine Camper Ausbau- bzw. KFZ-Profis sind. Wir erzählen hier von unseren Erfahrungen, die wir während des Ausbaus unseres Wohnmobils gemacht haben. Da wir aber seit über einem Jahr in unserem DIY Camper leben und sich vieles Bewährt hat, möchten wir unser Wissen gerne mit Dir teilen.
- Camper Selbstausbau: Erste Schritte
- Endlich: Der Ausbau kann beginnen
- Jetzt aber: Der Camper Selbstausbau beginnt
- Wandverkleidung, Möbelbau & Verkabelung
- Die Stromversorgung für den Camper Selbstausbau
- Die Toilette – Für uns ein Must-Have im DIY Camper
- Heizung Ja oder Nein?
- Camper Selbstausbau – Fragen und Antworten
Camper Selbstausbau: Erste Schritte
Wenn wir früher darüber sprachen uns irgendwann mal etwas auszubauen, dann meinten wir mit “etwas” eigentlich immer einen Bulli. Wie cool wäre es mit einem stylischen T3 durch Berg und Tal zu gleiten? Als wir uns dann aber konkreter mit dem Ausbau eines Wohnmobils beschäftigten fiel uns auf, dass der VW Bus viel zu klein für unser Vorhaben ist…
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Welche Eigenschaften soll der künftige Camper mitbringen?
Diese Erkenntnis war schon mal ein Aha-Erlebnis für uns. Und je weiter wir uns in das Thema Selbstausbau einlasen, desto klarer wurde uns, dass ein größerer Transporter besser zu unseren Plänen passen würde.
Aber auch bei den Sprintern, Ducatos und wie sie nicht alle heißen gibt es kleine aber feine Unterschiede, die sich auf den späteren Ausbau zum Camper auswirken können.
Es macht also durchaus Sinn sich vorab zu überlegen, welche Eigenschaften das künftige Wohnmobil später haben sollte.
Für uns war es z.B. wichtig, dass wir quer in unserem mobilen Heim schlafen können. Also konzentrierten wir uns bei der Fahrzeug-Auswahl auf breitere Transporter, wie den Fiat Ducato, Peugeot Boxer oder Citroen Jumper.
Natürlich lässt sich bei der Planung und ohne Ausbau-Erfahrung im vorfeld noch nicht an alles denken, aber trotzdem hat sich für uns gezeigt, dass uns jede Frage, die wir vorab schon beantworten konnten, die Auswahl unseres Basisfahrzeugs erleichterten.
Aber auch Dinge, die erst mal nur indirekt etwas mit dem Ausbau bzw. dem späteren Komfort zu tun haben können für die Planung wichtig sein:
- Wo kann der Camper später geparkt werden?
- Was kosten Steuern und Versicherungen?
Welche Fragen zusätzlich noch eine Rolle spielen können und was für die Planung wichtig sein kann, haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst: So findest Du den richtigen Van für Deine Abenteuer
Welcher Transporter eignet sich für den Camper Selbstausbau?
Prinzipiell lässt sich bestimmt aus so ziemlich jedem Fahrzeug ein Wohnmobil machen. Es kommt, wie bei so vielen Dingen im Leben, einfach auf die eigenen Vorstellungen und Wünsche an. Und so macht es natürlich einen Unterschied, ob Du Dir einen Kleinwagen oder einen großen LKW ausbauen möchtest.
Jedes Gefährt bringt ja seine Vor- und Nachteile mit sich.
Aus diesem Grund ist es auch so wichtig sich vorher zu überlegen, was der DIY Camper alles “können” soll, wenn er fertig ist.
Da wir in unserem Wohnmobil leben wollten (bzw. es gerade auch tun) war für uns wichtig, dass wir aufrecht im Wohnraum stehen können und das neben einem Querbett, einer Küche und einer Sitzecke auch ein kleines “Toilettenräumchen” Platz finden sollte.
Wir brauchten also einen relativ breiten Transporter dessen Laderaum mindestens drei Meter lang und knapp zwei Meter hoch ist.
Nach dieser Vorgabe verglichen wir verschiedene Transporter miteinander und entschieden uns letztlich für die Fiat Ducato Baureihe, zu der auch der Citroen Jumper und der Peugeot Boxer gehören, in den Maßen L2H2.
Hinweis: L2 bezieht sich auf die Länge des Transporters und H2 auf die Höhe. Wenn Du in Deinem Camper stehen können möchtest, dürften die meisten (wenn nicht sogar alle) Transporter mit der Höhe H1 zu niedrig sein.
In unserem Blogbeitrag “Welcher Kastenwagen eignet sich für den Ausbau zum Wohnmobil?” findest Du eine ausführliche Beschreibung unseres Auswahlprozesses mit den Längen-, Breiten-, und Höhenangaben der unterschiedlichen Transportermodelle, die wir miteinander verglichen haben.
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Darauf solltest Du beim Kauf eines gebrauchten Transporters achten
Rückblickend betrachtet sind wir anfangs viel zu naiv an den Fahrzeugkauf herangegangen. Wir haben uns teilweise echt schrottige Transporter angesehen und tatsächlich überlegt diese zu kaufen.
Einerseits dachten wir, dass unser Budget (2.000 – 3.500 €) einfach nicht mehr hergeben würde, andererseits waren wir aber auch einfach zu gutgläubig.
So verwundert es Dich bestimmt auch nicht, wenn wir Dir jetzt erzählen, dass unser erster Transporter gleich ein Fehlkauf war. Er hatte nicht nur einige Rostlöcher (die wir aber schon irgendwie dicht bekommen hätten), sondern verlor auch etwas was erst nach Öl aussah… Tatsächlich war es aber ein Gemisch aus Öl und Diesel, was in unserem Fall wiederum auf einen Motorschaden schließen lies.
Eine Reparatur wäre zwar nicht unmöglich gewesen, hätte unsere finanziellen Reserven aber mehr als überfordert.
Also trennten wir uns von unserem Fehlgriff, füllten unser Gespartes wieder auf und machten uns auf die Suche nach einer neuen Basis für unseren DIY Camper.
Auf diese Dinge sollte vor dem Kauf geachtet werden
Durch die vielen verschiedenen Vans und Transporter, die wir uns live oder im Internet angesehen haben und die zahlreichen Ratschläge von Bekannten und aus dem Internet, lernten wir im Laufe der Zeit, (vor der Kontaktaufnahme bzw. dem Kauf) auf bestimmte Dinge zu achten:
- Wie sehen die Bremsscheiben aus? Sind diese rostig, oder sehen “komisch” aus, stand das Fahrzeug entweder längere Zeit, oder es gibt Probleme mit der Bremse.
- Sieht der Motor feucht aus? Wenn der Motorblock feucht oder sogar nass aussieht, dann kann dies auf Probleme mit den Dichtungen hindeuten. Befindet sich unter dem Fahrzeug ein Ölfleck, auch wenn es nur ein kleiner ist, dann kann dies in der Reparatur später teuer werden.
- Sieht der Motor für sein Alter zu gut aus? Der Motor kann aber auch aussehen, als wäre er gerade frisch geputzt und auf Hochglanz poliert worden. Leider kann genau das auch der Fall sein, wenn der Verkäufer z.B. einen sonst feuchten Motor vertuschen möchte.
- Ist eine Probefahrt möglich? Eine Probefahrt sollte immer möglich sein und auch genutzt werden. Wenn ein Verkäufer sich hier quer stellt, dann lieber Finger weg.
- Hat der Transporter noch TÜV? Wenn der TÜV schon seit längerer Zeit abgelaufen ist, kann daraus geschlossen werden, dass der Transporter schon längere Zeit nicht oder sehr wenig bewegt worden ist. Oft mögen Autos aber keine langen Standzeiten. Wenn der TüV erst kürzlich abgelaufen ist, oder demnächst abläuft, kann es aber auch ein Zeichen dafür sein, dass teure Reparaturen nötig sind um an eine neue Plakette zu kommen.
- Wie alt sind die Reifen? Auf Autoreifen ist oft das Jahr ihrer Herstellung zu finden. Dies sollte möglichst nicht länger als zehn Jahre in der Vergangenheit liegen. Und zusätzlich sollten die Reifen noch über ausreichend Profil verfügen.
Kleiner Trick: Um zu überprüfen ob das Reifenprofil noch tief genug ist, kannst Du eine 1€ Münze zur Hand nehmen. Wenn Du sie in eine der großen Profilrinnen steckst, sollte der äußere, goldene Rand nicht mehr zu sehen sein. Ist das der Fall beträgt die Profiltiefe noch ungefähr drei Millimeter – 1,6mm sollten es gesetzlich mindestens sein.
- Wann wurde der Zahnriemen das letzte Mal gewechselt? Ein Zahnriemen sollte alle fünf bis zehn Jahre bzw. alle 60.000 bis 240.000 Kilometer gewechselt werden. Die Kosten für einen Wechsel liegen, je nach Fahrzeug und Werkstatt, im Durchschnitt zwischen 100 und 400 Euro. Wenn der Riemen also kurz vor seiner Verschleißgrenze steht, solltest Du diese Kosten mit einplanen.
- Wie viele Kilometer hat der Transporter schon hinter sich? Ducatos, Sprinter, Jumper, Transits usw… sind echte Arbeitstiere und es finden sich nicht selten Angebote mit hohen Laufleistungen, jenseits der 400.000 Kilometer-Grenze. Dieser Wert sagt zwar noch nicht zwingend etwas darüber aus, ob der Transporter nach der nächsten Kurve die Reifen kreuzt, aber wenn Du noch lange etwas von Deinem DIY Camper haben möchtest, sollte der Kilometerstand nicht zu hoch sein.
- Wann kommt die Kupplung? Wenn Du während der Probefahrt feststellst, dass die Kupplung erst sehr spät kommt, z.B. wenn das Pedal schon fast ganz oben ist, dann solltest Du den Verkäufer darauf ansprechen. Im besten Fall muss nur das Kupplungsseil nachgezogen werden, aber es kann auch bedeuten, dass die Kupplung bald ausgetauscht werden sollte.
- Wie rostig ist der Transporter? Rost ist zwar generell nichts Schlimmes, wenn es aber bereits Löcher gibt und / oder der Rost sich an ungünstigen Stellen eingenistet hat (Radkästen, Schweller), dann kannst Du später Probleme bekommen, wenn z.B. die nächste Hauptuntersuchung ansteht. Wenn Du also starke Roststellen bzw. Löcher findest, solltest Du schon etwas Zeit und / oder Geld für Schweißarbeiten einplanen. Leichter Rost lässt sich aber mit etwas Schleifen und Lackieren ganz einfach entfernen, wie Du in diesem Beitrag nachlesen kannst: Rostbehandlung beim Wohnmobilausbau.
- In welchem Zustand ist der Fahrersitz / Sitzbezug? Häufiges Ein- und Aussteigen können den Fahrersitz einseitig abnutzen, so dass dort z.B. Risse entstehen. Für den Sitz selber ist es nicht so schlimm, es kann aber ein Hinweis darauf sein, dass das Fahrzeug immer nur für kurze Strecken bewegt wurde. Und das mag ein Dieselmotor gar nicht gerne. Wird dieser nämlich aufgrund kurzer Strecken nicht richtig warm, kann es dem Motor auf Dauer schaden.
- Wie ist der Stand der Bremsflüssigkeit? Hat das Fahrzeug eine hydraulische Kupplung, wird diese meist auch hierüber mit der Hydraulikflüssigkeit versorgt. Ist der Stand niedrig kann dies auf verschlissene Bremsen, eine verschlissene Kupplung oder einen undichte Hydraulikleitung (Bremsen/Kupplung) hindeuten.
- Wie sieht das Kühlwasser aus? Hat es eine ölige Konsistenz, kann dies auf eine defekte Zylinderkopfdichtung, oder sogar auf ein größeres Problem des Motors zurückzuführen sein.
Vielen Dank an: DasLangeSuchen für die Ergänzung der beiden letzten Punkte.
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Endlich: Der Ausbau kann beginnen
Soooo, wenn das passende Basisfahrzeug dann endlich gefunden und gekauft wurde, kann es doch eigentlich direkt mit dem Ausbau losgehen, oder?
Joa, so halb 😉
Werkzeug und Material für den Camper Selbstausbau
Bevor wir etwas ein- oder umbauen konnten, brauchten wir natürlich erst mal die entsprechenden Einbauteile, Materialien und Werkzeuge.
Wir haben für unseren Ausbau hauptsächlich Holz verwendet. Trotzdem mussten wir aber noch einige andere Dinge dazu kaufen. So ein Camper braucht ja noch etwas mehr als nur Wandverkleidungen und leere Möbel 😉
Damit Du Dir einen Überblick von dem verschaffen kannst, was Du für Deinen Camper Selbstausbau brauchen könntest, haben wir alle Werkzeuge und Materialien, die wir verwendet haben (inkl. Elektrik, Spüle, Gaskochfeld usw…) in diesem Blogbeitrag aufgelistet: Werkzeug und Material für den Van Ausbau
Wie Du Deinen DIY Camper gestalten möchtest, bleibt natürlich Dir überlassen. Daher soll unsere Liste nur als Inspiration dienen.
Was wiegt ein ausgebauter Camper?
Der reine Ausbau, also nur das was wir innen (z.B. Möbel, Batterie, Kochfeld usw…) und außen (z.B. Solarpanels, Unterflurtank, Fenster usw…) ein- bzw. angebaut haben, wiegt knapp 500kg.
Da sich aber alle Camper voneinander unterscheiden, ist das natürlich kein allgemein gültiger Richtwert, der sich uneingeschränkt auf jeden Selbstausbau übertragen lässt.
Dafür hängt das Gewicht letztlich von zu vielen, verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise den verwendeten Materialien ab.
Wenn Du Dir unsicher bist, wie viel “Luft nach oben” Du gewichtstechnisch noch hast, kannst Du Deinen Camper während des Ausbaus aber auch jederzeit wiegen lassen (z.B. auf einem Restmüllhof). Zumindest solange der Transporter zugelassen ist.
Welches Holz haben wir für den Möbelbau und die Wandverkleidung verwendet?
Für die Wandverkleidungen (auch für die Decke) haben wir Fichtenholz-Leisten mit Nut und Feder verwendet. Weil wir im Vorfeld aber oft gelesen hatten, dass manche Prüfstellen bei der späteren Wohnmobil-Abnahme Probleme damit haben könnten (Splittergefahr), haben wir uns vorab per Mail mit unserem Prüfer in Verbindung gesetzt und gefragt, ob es aus seiner Sicht O.K. wäre.
Das würden wir Dir bei Unsicherheiten übrigens immer empfehlen. Lieber einmal zu oft bei TÜV, DEKRA, GTÜ usw… nachfragen, als nachher ohne Wohnmobilzulassung wieder vom Hof fahren zu müssen.
Die Möbel bzw. deren Gerüste haben wir aus Konstruktionsholz gebaut und dann mit Multiplex-Platten in verschiedenen Stärken (oft 9mm) verkleidet.
Für Trennwände, die möglichst stabil sein sollten, z.B. zwischen Küche und Schlafzimmer, haben wir dickere Multiplex-Platten (z.B. 18mm) verwendet.
Welches Holz eignet sich als Bodenplatte?
Ursprünglich wollten wir eigentlich OSB-Platten verwenden. Da in diesen aber oft Formaldehyd enthalten ist, machten wir uns auf die Suche nach etwas verträglicherem für unsere Gesundheit. Dabei sind wir auf LivingBoard gestoßen.
In diesem Blogbeitrag haben wir beschrieben was für uns gegen OSB und für LivingBoard sprach: Die richtige Bodenplatte für den Wohnmobilausbau
Welche Kabel eignen sich für den Camper Selbstausbau?
Die Elektrik im Camper ist oft ein heikles Thema. Zwar ist die Bordspannung mit knapp 12 – 15 Volt jetzt nicht gefährlich hoch, dafür fließen mitunter aber ziemlich hohe Ströme.
Und damit die Verkabelung der einzelnen Geräte nicht als Glühdraht fungiert oder es zu anderen Problemen kommen kann, gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden möchten:
- Zum Einen dürfen keine Kabel mit starren (also z.B. nur einer einzelnen) Adern zum Einsatz kommen (die könnten durch die Vibrationen beim Fahren brechen)
- Leitungen sollten immer aus Kupfer sein
- Die Kabel sollten für die Nutzung im KFZ-Bereich vorgesehen sein
- Der Kabelquerschnitt muss zur Stromstärke und Kabellänge passen
Für Letzteres haben wir einen passenden Blogbeitrag inklusive Rechner geschrieben. Hier erklären wir Dir noch einmal, warum der richtige Querschnitt so wichtig ist und helfen Dir bei der Berechnung für Deine Kabel: Kabelquerschnitt berechnen
Strombedarf & Batteriegröße für den Camper Selbstausbau
Bleiben wir gleich mal beim Thema Strom. Zwei Fragen, die immer wieder aufkommen sind:
- Wie kann ich meinen Stromverbrauch berechnen?
- Wie groß muss meine Bordbatterie für meinen Camper sein?
Auch dafür haben wir wieder einen Blogbeitrag geschrieben und einen passenden Rechner gebaut. Mit diesem kannst Du Dir ganz bequem ausrechnen, wie viel Strom Du durchschn. pro Tag benötigst und welche Batterie dazu passen würde: Strombedarf im Wohnmobil & Batteriegröße berechnen
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Jetzt aber: Der Camper Selbstausbau beginnt
Während wir bei dem ein oder anderen Teil für den Camper Ausbau noch auf die Lieferung warteten, begannen wir schon einmal damit unseren Transporter für den Umbau vorzubereiten.
Entrümpeln und Putzen
Zunächst musste nämlich alles raus, was wir nicht brauchten bzw. was uns im Weg war um z.B. die Wände zu dämmen.
Als wir nur noch weiß lackiertes Blech sehen konnten, ging es mit Besen und Staubsauger weiter. Und als es beim Gehen nicht mehr knirschte, durften die Putzlappen ans Werk.
Beim Putzen schaffst Du unter Anderem die Grundlage dafür, dass z.B. der Kleber für die Bodenkonstruktion und das Dämmaterial besser am Blech haften können.
Kleiner Tipp: Für starke Verschmutzungen haben wir uns damals einen Bürstenaufsatz für den Akkuschrauber geholt. So haben wir uns an einigen Stellen eine ganze Menge Kraft und Zeit gespart.
Während des Schrubbens konnten wir uns zudem einen guten Überblick über kleinere und größere Roststellen verschaffen. Solche Stellen haben wir dann mit einem permanent Marker markiert um sie später wiederfinden zu können.
Als dann endlich alles blitzte, blinkte und wir uns über den Neuwagen wunderten, der da plötzlich in unserer Einfahrt stand, waren wir mit dem ersten Putzdurchgang fertig.
Rostbehandlung
Je nachdem wie alt so ein Transporter ist oder was er schon alles mitgemacht hat, kann dieser im Laufe der Zeit ein paar Roststellen bekommen haben.
Für gewöhnlich lassen sich diese kleinen, brauen Stellen aber relativ einfach abschleifen und dann mit Rostschutzlack behandeln / überstreichen.
Unser Jean war damals 20 Jahre alt, als wir ihn gekauft haben. Und wie Du Dir vorstellen kannst, “hatte” er jede Menge kleine Roststellen. Wie wir bei der Rostbehandlung genau vorgegangen sind, haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst:
So haben wir den Rost behandelt
Größere Roststellen oder Durchrostungen, wie bei unserem ersten Transporter, fanden wir zum Glück aber keine.
Solltest Du an oder in Deinem Transporter verdächtige Stellen entdecken, oder sehen das tragende Teile im größeren Maß von Rost befallen sind, schadet es sicher nicht die Werkstatt Deines Vertrauens mal einen Blick darauf werfen zu lassen, bevor Du Dich weiter mit dem Camper Ausbau beschäftigst.
Nach der Rostbehandlung läuteten wir dann feierlich den zweiten Putzdurchgang ein. Durch das Schleifen hatten sich nämlich jede Menge Staub und feine Metallspäne im Innenraum verteilt, durch die neue Roststellen hätten entstehen können.
Es ist übrigens wichtig sich VOR dem eigentlichen Ausbau um die Roststellen im Innenraum zu kümmern, weil Du sonst später ggfs. nicht mehr daran kommst.
Hinweis: Die nächsten Schritte führen wir in der Reihenfolge auf, wie wir bei unserem Ausbau vorgegangen sind. Wenn Du lieber mit etwas Anderem (z.B. Kabel verlegen) anfangen möchtest, kannst Du das natürlich gerne so machen.
Die Fenster werden eingebaut
Als alle störenden Teile, sowie Dreck- und Roststellen beseitigt wurden, konnten wir uns ENDLICH an den ersten Schritt vom eigentlichen Camper Selbstausbau setzen. In unserem Fall war das der Fenstereinbau.
Wir entschieden uns ganz bewusst dafür mit diesen anzufangen, weil sich dabei wieder Metallspäne und Staub im Innenraum ansammelten und wir so gerne nochmal putzen wollten… Na ja, der wirkliche Grund war, dass wir das Zeug halt besser sehen und beseitigen konnten, solange der Laderaum noch leer war.
Viele haben vor dem ersten Bohren ins Blech etwas Angst, tatsächlich ist es aber halb so wild. In diesem Blogbeitrag erklären wir Dir Schritt für Schritt wie wir unsere Fenster eingebaut und was wir dabei gelernt haben: Das erste Fenster in unserem Camper ist eingebaut
Wir haben übrigens insgesamt vier Fenster eingebaut. Ein kleines 40x40cm Heki (Hebe und Kippfenster) für das Badezimmer, ein großes 70x50cm Dachfenster, ein 100x45cm Aufstellfenster für die Schiebetür und last but least noch ein kleines 50x30cm Aufstellfenster für das Schlafzimmer.
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In diesem Blogbeitrag zeigen wir Dir mit welchem Trick wir die “Wellen” im Dach für den Einbau der Dachfenster ausgeglichen haben: Noch mehr Fenster und eine Fußbodenkonstruktion
Das Fundament für den Selbstausbau
Nach den Fenstern ging es bei uns dann mit dem Fundament für die Bodenplatte weiter. Dafür haben wir uns einfache Holzlatten aus dem Baumarkt besorgt, zugesägt und aufs Blech geklebt.
Diese Latten sollten als Grundgerüst bzw. Auflage für Bodenplatten herhalten. So hatten wir einerseits etwas woran wir die Platten festschrauben konnten und andererseits zwischen den einzelnen Latten auch noch etwas Luft um den Fußboden zu dämmen, damit wir nicht so schnell kalte Füße bekommen.
Wir entschieden uns übrigens für das Ankleben der Holzlatten, weil wir möglichst selten bzw. gar nicht ins Blech schrauben wollten um Kältebrücken und mögliche Einfallstore für Rost zu vermeiden. Diese Technik haben wir später auch für die Seiten- und Deckenverkleidung verwendet.
Wenn Du mal einen Blick darauf werfen möchtest, wie wir beim Dämmen des Bodens und Einbau der Bodenplatten vorgegangen sind, kannst Du das in diesem Blogbeitrag tun: Houston, we have a Boden!
Kleben & Dämmen
Bevor wir mit dem Ausbau unseres Campers anfingen, haben wir zahlreiche YouTube Videos zu diesem Thema weggesuchtet. Wenn es in diesen ums Dämmen mit Armaflex ging, war die Sache meist innerhalb eines Nachmittags erledigt. Und genau mit dieser Zeiteinschätzung gingen wir dementsprechend auch an die Sache heran…
…und waren nach etwa vier Wochen fertig. Zugegeben, wir haben in dieser Zeit nicht jeden Tag am Camper arbeiten können. Eigentlich nur an den Wochenenden und Abends hin und wieder mal ein paar Stunden. Trotzdem hat es DEUTLICH länger als nur einen Nachmittag gedauert.
Zum Einen lag dies wohl an den kleinen Hölzern, die wir uns an die Decke und die Seitenwände geklebt hatten (an diesen schraubten wir später die Wandverkleidungen und Möbel fest), zum Anderen aber auch daran, dass wir den kompletten Innenraum gedämmt haben, also auch die Holme usw…
Hinweis: Wir wohnen jetzt inzwischen seit über einem Jahr in unserem DIY Camper und haben uns schon öfter darüber gefreut, dass wir uns den Aufwand gemacht haben wirklich alles zu dämmen. Besonders an kühlen Tagen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit konnten wir einen deutlichen Unterschied zu nicht gedämmten Stellen erkennen. An ein / zwei Punkten hatten wir leider etwas unsauber gearbeitet und dort tropfte die kondensierte Feuchtigkeit dann herunter. Jetzt wo auch diese “Lücken” gestopft sind, sammelt sich die Feuchtigkeit tatsächlich nur noch an den Fenstern.
In unserem Blogbeitrag “God “dämm” it! haben wir genauer beschrieben wie und womit wir gedämmt haben. Außerdem erzählen wir wie wir die kleinen Hölzer für die Wandverkleidungen vorbereitet und angeklebt haben.
Weil das Dämmen so viel Zeit in Anspruch genommen hat, haben wir übrigens nicht den kompletten Innenraum an einem Stück gedämmt, sondern einige Stellen erst etwas später, wenn wir uns auch ausbautechnisch mit diesen befasst haben.
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Wandverkleidung, Möbelbau & Verkabelung
Nun begannen die etwas planungsintensiveren Phasen unseres Camper Selbstausbaus. Denn so langsam aber sicher mussten wir z.B. beim Anschrauben der Wandverkleidung oder beim Möbelbau auch daran denken, wo später einmal Kabel oder Leerrohre für die Kabeldurchführungen verlegt bzw. Löcher dafür vorgesehen werden sollten.
Das machte es nun leider auch relativ schwer den nächsten Schritt auf eine bestimmte Tätigkeit herunterzubrechen. Wir haben uns an dieser Stelle erst mal mit dem Heck beschäftigt. Also der Wandverkleidung, den Radkästen und dem Grundgerüst für unser Bett.
Wir haben von dieser Seite aus angefangen, weil wir vorher, bei unserer groben Planung, als Ausgangsgröße für das Bad, die Sitzecke usw… immer von der Breite des Bettes ausgegangen sind. Und falls wir uns dabei irgendwo verrechnet haben sollten, hätten wir das Bad oder den Sitz einfach ein paar Zentimeter kürzer gemacht ohne auf Liegefläche verzichten zu müssen. Wir mögen uns zwar sehr gerne, aber beim Schlafen braucht trotzdem jeder von uns etwas Raum für sich 😉
Danach folgten dann Stück für Stück die anderen Bereiche unserers Campers, wie z.B. das Bad, die Küche und die Hängeschränke.
Wir haben übrigens jedes Holzteil, egal ob Leiste oder Brett, vor dem endgültigen Einbau behandelt (also geschliffen und lasiert oder geölt) um sie gegen Feuchtigkeit, Schimmel und Co. zu schützen. Und jetzt nach über einem Jahr vollzeit Vanlife können wir sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Wenn überhaupt mal etwas Schimmel kam, dann nur oberflächlich und an ein paar wenigen, kleineren Stellen, die zu diesem Zeitpunkt leider nicht so gut belüftet waren.
Damit wir die lasierten oder geölten Oberflächen durch das Bohren / Schrauben nicht jedes Mal wieder aufsplittern oder reißen, haben wir an vielen Stellen immer erst mal die Wandverkleidung angeschraubt bzw. das jeweilige Möbelstück aufgebaut um die Einzelteile dann wieder abzunehmen und zu behandeln.
Das war zwar nochmal extra Aufwand, aber so waren die Löcher später schon da und wir kamen ganz bequem an jede Seite der Hölzer heran. Letzteres wäre nämlich schwierig geworden, wenn wir das Holz erst nach dem Einbau behandelt hätten.
So sind wir beim Innenausbau unseres DIY Campers vorgegangen
Für einen Großteil unserer Möbel, wie z.B. die Spüle, die Küche oder die Sitzecke, haben wir immer erst ein Gerüst aus Konstruktionsholz gebaut und dieses dann mit Multiplex-Platten verkleidet. Auf diese Weise konnten wir dünnere Bretter verwenden und so hoffentlich etwas Gewicht sparen.
Du kannst Deine Möbel aber natürlich auch ohne Grundgerüst aus etwas stabileren Platten bauen.
Wenn Du Dir etwas Inspiration für Deinen Ausbau holen möchtest, haben wir in diesen Blogbeiträgen dokumentiert, wie wir beim Möbelbau vorgegangen sind:
- Guten Abend – Gute Nacht (Radkästen, Bett und Wandverkleidung)
- Schaffe, Schaffe, Vanle baue (Trennwände fürs Bad, grobe Verkabelung und Deckenverkleidung)
- Von magischen Schrauben und Löchern in der Decke (Schrank über der Fahrerkabine und Deckenverkleidung)
- Ein Zimmer, Küche, Bad (Spülschrank und Vorbereitungen für den Hängeschrank im Schlafzimmer)
- So haben wir unseren DIY Gaskasten gebaut (Gaskasten und Küchenschrank)
- Liebes Ausbautagebuch, wir müssen Dir so viel erzählen (Klapptisch, Gaskasten, Tür filzen, Küchentrennwand)
- To pee or not to pee (Trenntoilette mit Unterflurtank)
- Unser Zwirbeljean wird reisetauglich (Trenntoilette, Auszug für die Kühlbox, Drehkonsole und Schubladensicherung)
- Gas, Strom und noch mehr Stauraum für unseren DIY Camper (Gaskochfeld anschließen, Gasprüfung, Hängeschränke und etwas Strom)
Das sollte wohl erst mal reichen 😉 Es gibt aber noch viiiiiel mehr Beiträge von unserem Ausbau. Diese kannst Du alle in unserem Blog finden. In der Kategorie “Unser Camper Ausbau” haben wir Selbigen nämlich mit vielen Inhalten und Bildern begleitet. Oder Du wirfst einen Blick in unsere Roomtour.
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Die Stromversorgung für den Camper Selbstausbau
Nach dem Möbelbau (O.K., teilweise auch schon währenddessen) ging es bei uns mit der Stromversorgung weiter. Ob das so von der Reihenfolge her die beste Idee war, können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Da wir beim Ausbau aber Stück für Stück vorgegangen sind bzw. immer wenn wieder etwas Geld da war neue Teile gekauft haben, kam der relativ teure “Elektroteil” erst ziemlich spät dran.
Bei uns hat es so gepasst, es kann aber vieles einfacher machen, wenn Du mit der finalen Verkabelung und dem Anschließen der Batterie bzw. deren Lademöglichkeiten nicht wartest bis alles zugebaut ist.
Wenn Du Dir sowieso schon einen festen Standort für Batterie und Co. überlegt hast, spricht also nichts dagegen, Dich schon früher mit dem Anschließen zu beschäftigen.
Was für eine Batterie sollte es sein und welche Kapazität muss sie haben?
Bevor es aber überhaupt ans Anschließen gehen kann, solltest Du Dir natürlich überlegt haben, was Du überhaupt alles brauchst:
- Was für eine Batterie (z.B. LiFePo4, AGM usw…) soll es sein?
- Welche Kapazität muss die Batterie haben?
- Wie viele Steckdosen und Lampen sollen eingebaut werden und welche?
- Wie soll die Batterie später geladen werden können (Solar, Ladebooster, Landstrom usw…)?
- Ist ein leicht zugänglicher Massepunkt in der Nähe des gewünschten Batterie-Standorts?
Welche Batterie es sein soll bzw. wie groß diese sein muss, lässt sich zum Glück recht einfach berechnen. Wie das genau funktioniert und worauf Du dabei achten solltest, haben wir in diesem Blogbeitrag beschrieben: Strombedarf & Batteriegröße berechnen
Dort findest Du auch einen Rechner mit dem Du Dir die benötigte Kapazität für Deine Bordbatterie einfach und schnell ausrechnen kannst.
Wie haben wir das mit der Stromversorgung gemacht?
Wir haben bisher drei verschiedene Nutzungsphasen durchlaufen:
Phase 1 (Kurze Ausflüge im Sommer):
Angefangen haben wir mit einer kleinen 42Ah LiFePo4 Batterie, die wir für unsere ersten Test-Ausflüge über das Wochenende, kleinere Tagestouren und für einen einwöchigen Urlaub (alles noch während der Ausbauzeit) genutzt haben.
Die Batterie wurde in dieser Zeit ausschließlich über zwei 100 Watt Solarpanels auf dem Dach geladen. Und betrieben haben wir eine Kühlbox, Licht und die USB-Anschlüsse zum Laden unserer Smartphones / Tablets.
Das hat super funktioniert und uns ging nie der Strom aus.
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Phase 2 (das erste Jahr vollzeit Vanlife):
Als dann klar wurde, dass wir in unserem DIY Camper leben wollen bzw. es bereits taten 😉 stellte sich heraus, dass wir nochmal an unser Energiekonzept ran mussten. Zu den bisherigen Verbrauchern kamen nun unter Anderem noch unsere Laptops, die Standheizung, die zusätzliche Zeit, die wir in unserem neuen Zuhause verbrachten (öfter Licht an, Kühlbox läuft durch) und die Tatsache, dass die Sonne in der kalten Jahreszeit (Herbst / Winter) gar nicht sooooo oft und vor Allem nicht mehr so kräftig scheint.
Das ist ein gutes Beispiel dafür warum man sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen sollte wie lange man mit einer Batterieladung ungefähr auskommen möchte, ohne nachladen zu müssen 😉
Wir rüsteten also eine größere 100Ah LiFePo4 Batterie nach und schufen weitere Lademöglichkeiten für diese. Über einen Ladebooster konnten wir den Akku nun auch während der Fahrt wieder aufladen und über ein 120Wp Faltsolarpanel hatten wir die Möglichkeit noch etwas mehr Sonnenlicht einzufangen.
Im Blogbeitrag “Möge der Strom fliessen” haben wir das Upgrade ausführlicher beschrieben und erzählen auch welche Produkte wir eingesetzt haben.
Mit der stärkeren Batterie zog zudem auch ein 230 Volt-Wechselrichter in unseren Camper ein, den wir auch als Ladegerät für die Bordbatterie nutzen können.
Und genau mit dieser Lösung sind wir super durch den ersten Winter und natürlich auch den darauffolgenden Sommer gekommen. Der erste Winter war allerdings genau zu der Zeit, als die zweite und dritte Corona-Wellen über das Land rollten und alle Camping- / Stellplätze geschlossen waren. Dementsprechen waren wir auch ziemlich oft unterwegs um z.B. Tanks zu leeren bzw. aufzufüllen und unsere Stellplätze zu wechseln.
Jetzt, wo wir es genießen auch mal ein paar Tage länger an einem festen Ort zu verweilen, hat sich gezeigt, dass die 100Ah im Herbst / Winter leider nicht so lange ausreichen, wie wir es jetzt gerade brauchen und auch eine bequeme Lademöglichkeit für längere Standzeiten in diesen Jahreszeiten fehlt uns noch.
Phase 3 (Vollzeit Vanlife mit längeren Standzeiten):
Für die aktuelle Phase unseres mobilen Lebens haben wir unser Setup daher noch einmal erweitert. Und zwar haben wir unsere 100Ah Batterie gegen eine mit 150Ah Kapazität getauscht und uns einen Landstromanschluss eingebaut.
Die zusätzlichen 50Ah schenken uns während der dunkleren Monate locker nochmal zwei bis drei Tage autarke Standzeit. Und über den Landstromanschluss können wir den Akku auf entsprechend ausgestatteten Camping- oder Stellplätzen ganz bequem wieder aufladen ohne immer aufwändig ein Stromkabel von draußen durch die Fenster ins Innere verlegen zu müssen.
So können sich Anwendungsszenarien im Laufe der Zeit also ändern 😉 Hätten wir uns vorher ein paar mehr Gedanken über die möglichen “Wenn und Abers” gemacht, wären uns mit Sicherheit ein paar Upgrades erspart geblieben. Aber wer kann schon sagen was alles passiert oder auch nicht passiert? Wir haben daraus auf jeden Fall gelernt von jetzt an lieber immer einen Puffer einzuplanen um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Hinweis: Wir haben schon vor dem Einzug ins Wohnmobil beim Kauf von Elektrogeräten darauf geachtet, dass diese möglichst sparsam sind und (wenn möglich) über einen eigenen Akku verfügen. Das spart auf Dauer eine ganze Menge Strom.
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Powerstation als Backup und fürs Home Office
Powerstations sind mobile Stromspeicher, die zum einen viele Anschlussmöglichkeiten (unter Anderem für 230 Volt Geräte) und zum Anderen eine verhältnismäßig große Akkukapazität mitbringen.
Anfangs waren wir eigentlich noch der Meinung, dass wir ein solches Gerät aber nicht wirklich brauchen würden. Nachdem wir aber mal eine Powerstation ausprobieren durften, überzeugte uns diese letztlich doch.
Ein für uns großer Vorteil der Powerstations ist nämlich der eingebaute Wechselrichter, über den 230 Volt Geräte betrieben werden können. Und was können wir damit im Notfall also machen? Richtig, unsere Bordbatterie über den Wechselrichter laden. Zwar bekommen wir diese mit der Powerstation nicht ganz voll (eher so um die 20%) geladen, aber das kann beispielsweise schon mal dafür sorgen, dass wir in einer kalten Nacht nicht frieren müssen. Und dafür lohnt es sich allemal so ein Gerät im Gepäck zu haben. Es muss dann nur selber eben aufgeladen sein, wenn wir es brauchen 😉
Tipp: Wir haben kürzlich die EcoFlow RIVER Max getestet. Diese Powerstation hat einen Akku mit 576 Wattstunden, der in nur 1,6 Stunden voll aufgeladen werden kann. Weiter unten findest Du einen Gutscheincode, wenn Dich das Gerät interessiert.
Aber nicht nur als Notfall-Backup nutzen wir die Powerstation, sondern auch für das Arbeitslaptop im Home Office. Das würde sonst nämlich auch noch mit über die Bordbatterie laufen müssen und ist deutlich energiehungriger als unsere eigenen Geräte.
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- In 60 Minuten von 0–100% aufgeladen
- Mehr als 3.000 Zyklen Akku-Lebensdauer
- Strom für unterwegs
- Aufladen per Solar, Steckdose, USB-C & "KFZ-Stecker"
- 500 W AC Dauerleistung (bis zu 1.000 Watt per X-Boost)
Was sollte bei der Verkabelung beachtet werden?
Offene Kabelenden dürfen nicht miteinander verlötet werden um beispielweise ein Kabel zu verlängern. Denn auch die Lötverbindung kann brechen, oder sich lösen. Wir haben für unseren Ausbau daher die sogenannten Wago Klemmen verwendet. Darin sitzen die Kabel bombenfest und die Verbindungen können bei Bedarf auch jederzeit wieder gelöst werden.
Außerdem sollten die Plus Leitungen immer abgesichert sein. Und zwar am Anfang und bestenfalls auch am Ende – Also z.B. kurz nach der Batterie (Anfang) über einen Sicherungskasten und dann nochmal bevor der Verbraucher (z.B. eine Lampe) oder der Anschluss für diesen (z.B. eine USB-Buchse) kommt (Ende).
Auch dabei gilt natürlich auf das Lötzinn zu verzichten. Vielmehr sollten hier Kabelschuhe zum Einsatz kommen, oder soetwas wie die Wago Klemmen, wenn die Verbraucher, Sicherungshalter usw. bereits vormontierte Kabel und keine Verschraubungen oder Stecker für Kabelschuhe mitbringen.
Last but not least sollten und dürfen die Kabel natürlich nicht so verlegt werden, dass sie sich im Camper z.B. an scharfen Blechkanten aufscheuern können. An solchen Stellen haben wir erst flexible Leerrohre verlegt und anschließend dann das Kabel durch diese gezogen.
Die Toilette – Für uns ein Must-Have im DIY Camper
Beim Thema Toiletten scheiden sich die Geister:
- Warum Platz verschwenden, gibt doch genügend öffentliche Toiletten oder im Notfall die Natur?
- Wir wollen nicht bei Wind und Wetter durch kalte, nasse Wälder streifen oder zur nächsten öffentlichen Toilette hechten müssen, wenn es plötzlich mal sehr dringend ist.
Am Ende muss diese Entscheidung natürlich jeder für sich treffen. Nachdem wir bei Campingtouren mit unserem Caddy damals aber immer auf öffentliche Toiletten angewiesen waren (oder im Notfall auf den Spaten) und beides jedes Mal einen gewissen Umstand mit sich brachte, war für uns klar, dass wenn wir uns mal einen Camper ausbauen, auf jeden Fall auch eine Toilette mit an Bord kommt.
Und wenn eine Toilette, dann auch in einem eigenen kleinen Raum, damit auch die Privatsphäre erhalten bleiben kann… zumindest etwas.
Nach einiger Recherche haben wir uns für eine Trockentrenntoilette entschieden und begannen mit dem Bau unseres künftigen Throns 🙂
Der Einbau bzw. besonders ein passendes System für den Unterflurtank (den wir gerne haben wollten) zu finden, hatte zwar so seine Tücken, wir sind aber sehr froh darum uns diesen Aufwand gemacht zu haben. Denn ohne Toilette würde dieser Lebensstil für uns nicht funktionieren.
Wie wir beim Einbau der Toilette vorgegangen sind, haben wir im Blog dokumentiert:
- Unser Zwirbeljean wird reisetauglich (Gerüst für die Trenntoilette)
- To pee or not to pee (Der lange Weg zum Unterflurtank)
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Im Shop von meinetrenntoilette.de findest Du viele Trenntoiletten Bausätze für verschiedene Ansprüche. Du brauchst Dir also nur noch das passende Set auszusuchen.
Bild: © meinetrenntoilette.de
Heizung Ja oder Nein?
Wenn Dir schon klar ist, dass Du später ausschließlich im Sommer oder in warmen Gebieten unterwegs sein wirst, dann brauchst Du wahrscheinlich nicht soooooo unbedingt eine Heizung im DIY Camper.
Wenn Du aber alle Jahreszeiten mitnehmen und gegen die feuchte Übergangszeit (Herbst / Winter / Frühjahr) bzw. natürlich auch die winterliche Kälte gewappnet sein möchtest, dann bietet sich eine Heizung schon an.
Stellt sich nur noch die Frage ob Elektro, Diesel / Benzin oder Gas?
Für uns schied die Elektro-Heizung aus, weil wir dazu eine viel größere und aufwändigere Stromlösung gebraucht hätten… bzw. wir waren und sind uns gar nicht mal sicher, ob wir im Winter überhaupt immer ausreichend Energie in unsere Bordbatterie(n) bekommen hätten – ohne den Camper selber an die Steckdose zu hängen.
Und weil wir das Thema Gas auch nicht soweit ausreizen wollten (da gibt es ja auch eine ganze Menge Regeln und Vorschriften), entschieden wir uns letztlich für eine Diesel-Standheizung mit der wir sehr zufrieden sind.
Natürlich hat aber jede Option ihre Vor- und Nachteile. Unsere Standheizung verbaucht z.B. neben Diesel (etwa 2,4 Liter pro Tag) auch ein wenig Strom (etwa 250 Wattstunden pro Tag auf kleinster Stufe). Beides muss also immer vorhanden sein.
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Praktische Einbausets für die Autoterm Air 2D.
Bild © tigerexped
Einbau der Standheizung
Der Einbau der Standheizung war übrigens das Einzige, was wir bei unserem Camper Selbstausbau nicht selber gemacht haben bzw. nicht ohne Hilfe.
Als uns unsere ToDo-Liste und die herbstlichen Temperaturen so langsam aber sicher auf dieses Thema einstimmen wollten, bot sich zufällig noch ein freier Platz beim Standheizungs-Workshop* der Busbastler Academy an.
Das hat, zusätzlich zu dem was die Standheizung selber gekostet hat, zwar noch etwas mehr Vakuum in unsere Geldbörse gezaubert, wir sind aber über jeden investierten Cent froh gewesen.
Der gute Jean (also unser DIY Camper) wollte es uns nämlich gar nicht so leicht machen. Zum Glück standen uns aber die Busbastler zu Seite, so dass wir den Workshop am Ende mit einer laufenden Heizung verlassen konnten.
In diesem Blogbeitrag haben wir unseren Besuch bei der Busbastler Academy zusammengefasst: Wir waren beim Standheizungs-Workshop der Busbastler Academy
Camper Selbstausbau – Fragen und Antworten
Was kostet der Camper Selbstausbau?
Zeit, Nerven und Geld 😉 Wie viel von jedem hängt davon ab, was Du möchtest und wie aufwändig der Ausbau ist bzw. werden soll.
Es gibt Camper, die für weniger als 1.000€ ausgebaut wurden und es gibt natürlich auch welche, die deutlich tiefer in die Tasche gegriffen haben.
Es ist also schwer diese Frage genau zu beantworten. Wenn Dein DIY Camper ungefähr so ausgestattet sein soll, wie unserer, dann solltest Du etwa 10.000€ für den Ausbau (ohne Basisfahrzeug) einplanen.
Gibt es Anleitungen für den Camper Selbstausbau?
DIE eine Anleitung für den Selbstausbau eines Wohnmobils gibt es leider nicht, da ja jeder andere Ansprüche an sein Projekt hat bzw. nicht jeder Ausbau gleich ist.
Es gibt aber einige gute Nachschlagewerke, die sich ausführlich mit dem Ausbau eines Campers beschäftigen.
In diesem Blogbeitrag haben wir alle Bücher und Ratgeber aufgelistet, die wir zum Thema Camper Selbstausbau finden konnten: Bücher für den Camper Ausbau
Wie lange kommen wir mit einer 5kg Gasflasche aus?
Wir benutzen das Gas ausschließlich zum Kochen, z.B.:
- Morgens (Kaffee und manchmal Toast)
- Mittags (meist ein Onepot oder Pfannengericht)
- Nachmittags (Kaffee)
- Abendessen kochen (größere und aufwändigere Gerichte mit zwei Töpfen oder mehr)
Trotzdem kommen wir mit einer 5kg Gasflasche etwa drei Monate lang aus.
Wie lange dauert einen Camper auszubauen?
Die längste Zeitspanne von der wir gehört haben, war sechs Jahre. Zum Glück dauert es aber meistens wohl nicht ganz so lange 😉
Wir haben auch schon von Selbstausbauern gehört, die ihren Camper innerhalb von 30 Tagen fertig hatten.
Es kommt dabei aber natürlich auch immer auf den Umfang der Umbauarbeiten an. Wird gedämmt? Müssen viele Möbel gebaut werden? Usw…
Und auch die Vorkenntnisse können eine zeitliche Rolle spielen. Als geübter Profi-Ausbauer kannst Du ein solches Projekt bestimmt sehr viel schneller abschließen, als beispielsweise wir.
Wir haben etwa Monate an unserem Jean getüftelt. Wobei wir dazu sagen müssen, dass wir auch meistens nur an den Wochenenden oder im Urlaub Zeit dafür hatten. Und weil es zu dieser Zeit noch nicht sooooo viele Blogs oder Bücher zum Nachschlagen gab, haben wir stellenweise ganz schön viel Zeit mit der Recherche für bestimmte Themen verbracht.
Frisch- und Abwasser – Wie viel brauche ich wovon?
Allgemeingültig lässt sich diese Frage leider nur schwer beantworten. Es kommt z.B. darauf an wofür Du das Wasser brauchst und ob Du eher ein sparsamer Verbraucher bist, oder nicht.
Wenn Du eine Dusche im DIY Camper haben und diese täglich nutzen möchtest, brauchst Du sicher deutlich mehr Wasser, als wenn es nur zum Händewaschen und die Katzenwäsche zum Einsatz kommt.
Wir haben einen 50 Liter Frischwassertank mit dessen Inhalt wir ungefähr eine Woche lang auskommen. Das Wasser nutzen wir zum Kochen, Spülen, Zähneputzen, Hände waschen und die gerade angesprochene Katzenwäsche (Duschen tun wir natürlich auch, das machen wir aber einmal wöchentlich und dann extern, z.B. in Schwimmbädern, bei Freunden oder der Familie).
Neben bzw. auf unserem Frischwassertank steht bei uns ein Abwasserkanister mit einem Fassungsvermögen von 35 Litern, den wir etwa ein bis zwei mal pro Woche leeren müssen. Meistens eher nur einmal.
Der Urintank unter unserem Wohnbereich fasst insgesamt 15 Liter und wird alle zwei bis drei Tage von uns geleert. Sehr oft ist dann aber noch etwas “Luft” im Tank.
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- 240 Wh Akkukapazität
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- Schnell aufgeladen
- Anschlüsse: USB-A (2x 12 W), 1x AC (max 200 W), KFZ (max 120 W)
Gibt es eine Roomtour von Eurem DIY Camper?
Als wir 2021 in Norwegen unterwegs waren haben wir die Gunst der Freizeit und die schöne Umgebung genutzt um eine ausführliche Roomtour durch unseren DIY Camper Zwirbeljean zu machen.
Du kannst Dir die bebilderte Roomtour hier im Blog und als Video bei Youtube anschauen. Ein Klick auf das folgende Bild führt Dich direkt zum Video.
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Wenn Du noch weitere Fragen oder Tipps für den Camper Selbstausbau hast, schick’ uns gerne eine Nachricht. Dann kann diese Fragen & Antworten Liste weiter wachsen und gedeihen 😉
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Vielleicht noch als Ergänzung zu Euren Tipps oben, worauf beim Kauf eines Fahrzeuges zu achten ist:
– Flüssigkeitsstande der Bremsflüssigkeit: Hat das Fahrzeug eine hydraulische Kupplung, wird diese meist auch hierüber mit der Hydraulikflüssigkeit versorgt. Ist der Stand hier niedrig kann dies auf verschlissene Bremsen, eine verschlissene Kupplung oder einen undichte Hydraulikleitung (Bremsen/Kupplung) hindeuten.
– Kühlwasserstand: Ist es ölig, kann dies auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hindeuten oder gar auf einen größeren Defekt des Motors
Moin Moin,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die Ergänzung unserer Liste. Wir haben die beiden Punkte mit aufgenommen 🙂
Viele Grüße
Cathi & Flo
Wir haben auch einen VW in einer Garage St. Gallen günstig erwerben können und möchten es so für unsere Reisen ausbauen. 🙂 Danke für den super Beitrag, welcher uns weiterhilft!
Richtig coolen Blog habt ihr! Macht Spaß eure Beiträge zu lesen 🙂 LG Luisa von http://zungenspitzengefuehl.com
Hallo ihr zwei,
ein lehrreicher Artikel für alle, die auf der Suche nach ihrem ersten oder einem neuen Basisfahrzeug sind.
An den Bremsscheiben fahre ich auch noch gerne mit den Fingern über den Rand entlang. Ist dort schon eine deutliche Kante zu spüren, ist das ein Anzeichen für eine stärkere Abnutzung der Bremsscheibe. Dann weiß man, das diese demnächst fällig werden.
Ach ja, euer Ausbau ist richtig cool und gemütlich geworden! Vielleicht treffen wir uns ja mal auf Tour.
Liebe Grüße aus dem jungen Donautal
Björn
Moin Björn,
vielen Dank für Deinen Kommentar und liebe Grüße ins junge Donautal.
Dein Tipp ist super, den nehmen wir gerne mit in unsere Liste auf.
Vielleicht laufen / fahren wir uns unterwegs ja tatsächlich mal über den Weg 🙂
Liebe Grüße
Cathi & Flo
Es ist sehr faszinierend, wie ein Transporter Stück für Stück zu einem Wohnmobil umfunktioniert werden kann. Wir planen aktuell den Kauf eines Transporters und sind schon gespannt, wie er nach einer kontinuierlichen Umgestaltung in etwa fünf Jahren aussehen wird. Das Einzige, was wir noch nicht endgültig entschieden haben, ist, ob wir einen neuen oder gebrauchten Transporter kaufen werden.