In diesem Beitrag erzählen wir Dir von unseren Tagen und Erlebnissen in Andalusien.
Wildcampen bzw. Freistehen erfreut sich auch in diesem Jahr weiter wachsender Beliebtheit. Wir konnten inzwischen selber schon erste Erfahrungen sammeln, während wir durch Schweden und Norwegen getourt sind.
Besonders die nördlichen Länder sind für das Thema Freistehen bekannt. Denn neben der atemberaubenden Landschaft macht sie besonders das sogenannte Jedermannsrecht für Backpacker, Camper und Vanlifer attraktiv.
Was das bedeutet, was es mit Freistehen zu tun hat und worauf man dabei achten sollte, verraten wir Dir in diesem Beitrag.
Was ist Freistehen / Wildcampen?
Mit Freistehen oder Wildcampen ist das Campieren (egal ob mit Auto, Wohnmobil oder Zelt) außerhalb von Camping- oder Stellplätzen bzw. dafür ausgewiesenen Orten gemeint.
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Freistehen in Norwegen und Schweden: Was gibt es zu beachten?
Unser großer Trip nach Skandinavien war ein echtes Abenteuer für uns beide. Zum Einen, weil wir vorher noch nie in Schweden oder Norwegen waren und zum Anderen, weil wir bis dahin auch noch nie frei gestanden hatten.
Weil wir uns vorab aber schon etwas informieren wollten, haben wir uns mit den folgenden Fragen beschäftigt: Was muss man dabei überhaupt beachten? Darf man sich tatsächlich einfach überall hinstellen?
Dabei sind wir über den Begriff “Jedermannsrecht” gestolpert.
Was ist das Jedermannsrecht?
Das Jedermannsrecht besteht in leicht unterschiedlichen, im Grundsatz aber gleichen Ausprägungen in Schweden (allemansrätten), Norwegen (allemannsretten) und Finnland (allemansrätten bzw. jokamiehenoikeus). Ähnliche Regelungen gelten für Wald, Weide und unkultivierbares Land in der Schweiz. Eine ähnliche Tradition gibt es auch in Schottland, nicht jedoch im übrigen Großbritannien.
Allgemein beinhaltet das Jedermannsrecht das Recht jedes Menschen, die Natur zu genießen und ihre Früchte zu nutzen, unabhängig von den Eigentumsverhältnissen am jeweiligen Grund und Boden. Die Ausübung des Jedermannsrechts ist also nicht von der Zustimmung des Grundbesitzers abhängig.
Ebenso allgemein ist das Jedermannsrecht aber auch beschränkt durch die Bedingung, dass seine Ausübung weder der Natur noch anderen Menschen Schaden, Störungen oder sonstige Nachteile zufügen darf. Insbesondere ist der häusliche Frieden des Landbesitzers zu achten, so dass z. B. zu Wohnhäusern immer ein angemessener Abstand zu halten ist.
Überdies kann das Jedermannsrecht in bestimmten Gebieten besonderen Beschränkungen unterliegen, insbesondere in Nationalparks, Naturschutzgebieten oder militärischen Sperrgebieten. So ist beispielsweise in zahlreichen schwedischen Nationalparks das Zelten grundsätzlich verboten.
Quelle: Wikipedia
Und was ist mit Freistehen?
Ist Dir schon aufgefallen, was in dieser Definition nicht explizit erwähnt wurde? Richtig, das freie Stehen mit einem Fahrzeug (Van, Wohnmobil und Co.). Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, richtet sich das Jedermannsrecht auch tatsächlich in erster Linie an Menschen, die zu Fuß unterwegs sind.
Campingfahrzeuge werden aber weitgehend toleriert. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die dabei beachtet werden sollten, damit es auch noch lange so bleibt:
Die Natur soll nicht in Mitleidenschaft gezogen werden
Leider sind wir bei unseren Recherchen immer wieder über Bilder und Berichte von völlig zugemüllten Stellplätzen gestolpert. Einmal war sogar die Rede von Dünen in Portugal, die als öffentliche Toilette genutzt wurden und auch danach aussahen bzw. die sich teilweise sogar in kleine Kloaken verwandelt hatten.
Es gibt bereits erste Verbote
Wenn sich solche Dinge an bestimmten Orten häufen, dann ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis diese für Camper gesperrt werden. In Island wurden z.B. erst kürzlich die Camping-Regeln verschärft. So ist im Süden des Landes das Wildcampen inzwischen verboten.
Offroad als Gefahr für Flora und Fauna
Abgesehen von der übermäßigen Entsorgung, besteht noch eine weitere Gefahr für die Natur. Nämlich das Offroad fahren. Also das verlassen der vorgesehenen Wege.
Es gibt inzwischen immer mehr Fahrzeuge, die geländetauglich sind. Mit ihrer Hilfe können Orte angefahren werden, die sonst eigentlich nur zu Fuß erreichbar waren. Aber nur weil ein schöner Platz durch entsprechende Technik theoretisch mit dem Auto erreichbar ist, heißt es nicht, dass es gemacht werden muss.
Klar sieht die “unberührte” Natur schöner aus, als lange Straßen. Und ein Fahrzeug allein stellt hier wahrscheinlich auch nicht zwangsläufig schon eine Gefahr für Pflanzen, Insekten und Tiere dar. Leider bleibt es aber meist nicht bei einem Auto. Andere können ja den gleichen Gedankengang haben.
So werden diese “Offroadwege” immer mehr eingeebnet, bis sie schließlich wie ganz normale Pfade oder Feldwege aussehen. Also muss ein neuer Weg in Angriff genommen werden und die Geschichte beginnt von vorne.
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Was können wir tun?
Am besten verlassen wir einen Ort immer so, wie wir ihn auch vorfinden möchten (das gilt übrigens nicht nur für das Freistehen) und achten darauf, dass wir nicht zu Weit vom Weg abkommen.
Wenn wir uns alle daran halten, dann können wir weiteren Verboten vorbeugen und dafür sorgen, dass unterwegs jeder die Natur und schöne Landschaften genießen kann.
Anderen Campern nicht zu sehr auf die Pelle rücken
Auch wenn wir Menschen in irgendeiner Form als Herdentiere durchgehen, haben wir nicht immer das Bedürfnis uns in Rudeln aufzuhalten. Wir genießen es auch einfach mal für uns alleine zu sein.
Auf Camping- und Stellplätzen (auch beim Freistehen) ist dies aus Platzgründen aber nicht immer unbedingt möglich. Trotzdem sollten wir unseren Nachbarn aber den nötigen Raum und somit natürlich auch ihre Privatsphäre lassen.
Denn niemand mag es gerne, wenn man ihm zu sehr auf die Pelle rückt. Ein paar Meter Abstand können hier aber schon helfen.
So dicht an dicht ist nicht jedermanns Sache. Photo by John Such on Unsplash
Safety first
So ein alleinstehendes Wohnmobil auf einem abgelegenen Waldweg kann für den ein oder anderen Bösewicht schon recht einladend wirken. Wenn dann z.B. noch die Fenster sperrangelweit offen stehen, hat der Gauner leichtes Spiel.
Natürlich sollten wir jetzt nicht gleich hinter jede Ecke einen bösen Buben vermuten. Denn so macht das freie Stehen sicherlich keinen Spaß. Trotzdem sollte aber auch nicht zu gedankenlos mit dem Thema Sicherheit umgegangen werden.
Wir sollten daher z.B. unsere Wertsachen nicht zu offensichtlich im Auto liegen lassen, wenn wir die Gegend gerade zu Fuß erkunden.
Darf man denn jetzt eigentlich überall in Norwegen und Schweden Freistehen?
Ein ganz klares Jein 😉 Wie weiter oben schon erwähnt, sollten wir ein paar Dinge schon von uns aus beachten. Es gibt aber auch Orte an denen das Wildcampen explizit verboten ist.
Privatgrundstücke sind natürlich ebenfalls tabu, es sei denn es wird ausdrücklich erlaubt, oder beim Besitzer um Erlaubnis gefragt.
Checkliste: Was gibt es beim Freistehen in Norwegen und Schweden zu beachten?
- Freistehen ist nicht überall erlaubt. Informiere Dich am besten vorher und achte unterwegs zusätzlich auf Verbotsschilder.
- Abfälle gehören nicht in die Natur.
- Offenes Feuer ist nicht überall erlaubt, erkundige Dich am besten vorher wo was erlaubt ist.
- Vermeide es nach Möglichkeit querfeldein zu fahren.
- Verlasse einen Ort immer so, wie Du ihn vorfinden möchtest.
- Privatgrundstücke sind tabu, außer es ist ausdrücklich erlaubt dort zu Campen oder Du hast die Erlaubnis des Eigentümers.
- Lass anderen Campern den nötigen Freiraum und ihre Privatsphäre.
- Lass am besten keine Wertsachen im Auto, wenn Du gerade nicht da bist, oder verstaue sie sicher.
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Hast Du vielleicht noch Ergänzungen oder eigene Erfahrungen? Schreib uns gerne einen Kommentar dazu unter diesen Beitrag.
Beitragsbild: Photo by John Such on Unsplash
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Was für ein schöner Artikel 🙂 wir haben auf unserer einmonatigen Tour zum Nordkap jede Nacht wild gecampt. Es war eine wunderbare Erfahrung, frei und unabhängig, und ich wünsche mir, dass dieses Recht noch lange erhalten bleibt und die Touris sich angemessen verhalten.
Ich empfehle es jedem, aber schaltet den gesunden Menschenverstand ein: gröhlend und saufend tagelang vor Friedhöfen zu campen mag erlaubt sein, ist aber eine Frechheit (haben wir leider so erlebt).
Für alle denkfähigen Menschen aber: Happy Camping! ?? So ein tolles Erlebnis!
Hallo Sina,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Jetzt freuen wir uns noch mehr darauf auch mal frei zu stehen 🙂
Viele Grüße
Flo
Hallöchen,
ich bin am überlegen, welche Seife und welches Spülmittel fürs Wildcampen am besten geeignet ist.
Hat jemand einen Tipp?
Viele Grüße
Mel
Hi Mel,
diesen Kommentar hatte ich ganz übersehen, sorry.
Wir benutzen zwar biologisch abbaubares Spülmittel (die Marke fällt mir gerade leider nicht ein), aber wir sammeln unser Spülwasser in einem Behälter und entleeren diesen dann unterwegs auf Camping- oder Stellplätzen.
Gruß
Flo
Hey, wir waren diesen Sommer auch in Norwegen (in Hotels :D). Auf einigen Wanderungen haben wir leider auch gesehen, dass einige Camper ihren Müll anscheinend vor Ort liegen gelassen haben. Da kann ich absolut nachvollziehen, wenn Regeln verschärft werden. Von der Grundidee finde ich es aber sehr schön, dass jeder das Recht hat in der Natur zu campen.
LG Denise
Hi Denise,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Uns gefällt die Grundidee natürlich auch 😉 Daher hoffen wir, dass das Jedermannsrecht nicht irgendwann doch noch eingeschränkt wird.
Viele Grüße
Flo
Gute Berichte und schöne Ausbauten. Alles ist vorhanden sogar der Backofen – nur, wo ist die Toilette? Es gibt ein kleines Portapotti das überall Platz hat. Leider, leider gehen viele Camper in die freie Natur, nehmen nicht mal einen Spaten mit. Wir haben da schon sehr üble Plätze vorgefunden und auch welche, die aus diesem Grund verboten wurden.
Eine Toilette gehört zur Grundausstattung! Das Bedürfnis des Menschen ist es auch oder?
Moin Moin,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja, wenn Plätze gesperrt bzw. das Campen dort verboten wird, weil sich dort Ausscheidungen und Müll türmen ist echt ärgerlich. Und vor Allem auch traurig und schade für alle, die sich an die Spielregeln halten.