Back to the Roots

Neue Wege

Die letzten Monate sind gefühlt wie im Flug an uns vorbei gezogen. Es ist so viel passiert und es gibt noch mehr zu erzählen, aber irgendwie fanden wir nie wirklich Zeit unsere Erlebnisse, Gedanken und Pläne in Worte zu fassen.

Daher war es hier im Blog und unseren Social Media Kanälen in letzter Zeit auch so ungewöhnlich ruhig.

Wir hatten zwischendurch immer mal wieder versucht neue Fahrt aufzunehmen, aber so richtig funktioniert hat das leider nicht.

Wir brauchten wohl erst mal eine Pause, wenn auch unbewusst.

Nachdem jetzt “etwas” Zeit vergangen ist, hatten wir aber die Gelegenheit uns langsam aber sicher wieder einzugrooven. Wir befinden uns zwar noch im Prozess, aber es wird 😉

In diesem Beitrag möchten wir Dich daher mal auf den aktuellen Stand der Dinge bringen.

Was war und ist bei uns los? Was steht noch auf unseren ToDo-Listen und wie geht es hier weiter?

Warum war es hier plötzlich so ruhig?

Während unserer Langzeitreise im Wohnmobil sammelten wir fast täglich neue Eindrücke. So viele, dass schneller neue dazu kamen, als wir die “alten” verarbeiten konnten.

Obwohl wir uns gefühlt eigentlich schon Zeit ließen… Im Endeffekt waren wir, gerade am Anfang unserer Reise, aber trotzdem viel zu schnell unterwegs. Zusätzlich füllten wir die kurze Zeit, die wir an einem Ort verbrachten (meist so ein bis zwei Tage) noch mit jeder Menge selbstauferlegten ToDos:

  • Fotos für Insta und den Blog machen
  • Socialysen auf Insta & YouTube
  • Videos für Insta und YouTube aufnehmen
  • Videos schneiden & hochladen
  • Blogbeiträge schreiben & veröffentlichen

An manchen Tagen waren wir gefühlt mehr für Blog, Insta und Co. unterwegs als für uns selbst.

Und dann war da natürlich noch der Alltag mit Homeoffice, Einkaufen, Umparken, Tanks füllen bzw. leeren und allem was zum Leben im Wohnmobil sonst noch dazu gehört.

Es kam dann erst unbewusst. Die Abstände zwischen neuen Vlogs wurden größer. Instagram Pausen wurden eingelegt. Blogbeiträge kamen später als geplant. Und so weiter.

Dann, als sich Skandinavien so langsam in sein Herbstkleid hüllte, kamen dann noch technische Probleme mit unserem Jean dazu, die neben Geld auch viel Aufmerksamkeit unsererseits auf sich zogen…

An diesem Punkt war das erste mal wirklich die Luft raus.

Zu diesem Zeitpunkt schlich sich auch der Gedanke in unsere Köpfe, dass die Tage unserer Langzeitreise “ohne zeitlich festgelegtes” Ende gezählt sein könnten.

Na ja und zudem wurde uns bewusst, dass wir “den Rest” unserer Reise bewusster wahrnehmen sollten und wollten. Die Landschaft auch mal ohne den Blick durch den Sucher oder aufs Smartphone Display zu erleben. Einfach mal zu wandern, ohne den Weg zu dokumentieren. Nur für uns.

Und obwohl uns auch der erste Teil unserer Reise sehr viel Spaß gemacht und wir sehr gerne Fotos, Videos und Texte für unsere Online-Präsenzen aufgenommen und verfasst hatten, verspürten wir einen gewissen Drang nach Entschleunigung.

Erneuerung zum Jahreswechsel

Nach den Problemen mit Jean wechselten wir etwas Schneller als ursprünglich geplant zu unserem Winterquartier im Süden Spaniens über und drosselten unsere Reisegeschwindigkeit dort auf maximal zwei Ortswechsel pro Woche.

Im Dezember und Februar blieben wir sogar jeweils einen ganzen Monat an einem Ort stehen und erkundeten Andalusien von dort aus in Form von gelegentlichen Tagesausflügen.

Unser Winterlager in Conil de la Frontera

Vielleicht lag es daran, dass wir uns mehr Zeit ließen oder an der Tatsache, dass wir unsere Online-Aktivitäten fast gegen null fuhren. Aber das Reisen fühlte sich irgendwie anders an… Entspannter… wie so eine Art Erneuerung. Wobei uns das richtige Wort dafür noch fehlt.

Neue Leidenschaften für alte Hobbies

Neben der Erkenntnis, dass uns langsames Reisen und eine nicht ganz so prall gefüllte ToDo Liste gut tun, entflammten in uns auch neue Leidenschaften für alte Hobbies wieder.

Während sich Cathi und das Bergwandern gegenseitig “Herzaugen-Emojis” zu warfen, bekam ich (Flo) von Tag zu Tag immer mehr Lust darauf wieder mit einer richtigen Kamera zu fotografieren und entdeckte dabei auch gleich meine Liebe zur Street Photography.

Und wie geht es Jean inzwischen?

Jean auf einem Campingplatz in Schweden

Was mit Jean ist wissen wir leider nicht.

Als der Termin für die Hauptuntersuchung langsam näher rückte, sammelten sich auch die “schlechten Nachrichten” in Bezug auf den Zustand unseres tapferen Gefährts.

Zwar brachte der gute Jean uns trotz seines fortgeschrittenen Alters und mit vielen Wehwehchen immer sicher von A nach B, aber in bestimmten Momenten waren wir uns da nicht immer ganz sicher.

Am Ende war es sogar schon soweit, dass wir quasi immer einen Finger auf dem Kontakt-Eintrag des ADAC hielten für den Fall, dass Jean es doch nicht mehr packen würde.

Zurück in Deutschland standen wir dann vor der Wahl ob wir erneut fünfstellig investieren wollten um die Hauptuntersuchung mit einer neuen Plakette zu verlassen, oder ob wir Jean dankbar, aber schweren Herzens, in den Ruhestand schicken sollten.

Ein Blick auf unsere erschöpften Finanzen nahm uns diese Entscheidung letztlich ab.

“Zum Glück” hatten sich inzwischen aber so viele Dinge angesammelt, dass es sich für uns eher nach Erleichterung als nach tragischem Abschied anfühlte:

  • Das Kupplungspedal zitterte stark
  • Rostlöcher so groß, dass wir mit der Faust durch passten
  • Beim Einschlagen des Lenkrads knackte es von der Achse her immer lauter
  • Eine festsitzende Glühkerze mit Chance auf Motorschaden
  • Diesel- / Ölverlust
  • Der Abfluss unserer Toilette war dicht (und lies sich nicht wieder frei bekommen), so dass wir die Toilette komplett ausbauen und durch ein Porta Potti ersetzen mussten
  • Die Führung für die Schiebetür ging immer wieder kaputt
  • Der Motor lief gerne heiß, wenn es bergauf ging
  • Bei der Überquerung der Pyrenäen war der Wind so stark, dass es uns das Dachfenster kaputt wehte

Bestimmt fehlen noch ein paar Punkte, die uns gerade nicht einfallen wollen, aber so reicht es ja eigentlich auch schon 😉

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge bauten wir alle Teile aus Jean aus, die wir noch irgendwie gebrauchen konnten und verkauften ihn dann über wirkaufendeinauto.de

Von dort aus gab es mehere Optionen, wie es für Jean weitergehen könnte. Von Versteigerung über Export bis hin zur Verschrottung. Was es am Ende geworden ist, haben wir aber nicht mitbekommen.

Back to the Roots

Jetzt fragst Du Dich bestimmt, wie es für uns ohne Jean weitergeht? Auch wenn nicht, hier kommt die Antwort 😉

Unsere (Schwieger-)Eltern waren so lieb uns ein ungenutztes Stockwerk in ihrem Haus anzubieten, welches wir uns nach unseren Vorstellungen ausbauen könnten.

Und genau das tun wir jetzt auch. Voraussichtlich im Oktober werden wir starten. Ähnlich wie damals beim Ausbau von Jean werden wir uns Stück für Stück jeden einzelnen Raum (insgesamt sind es vier bzw. fünf, wenn wir die Toilette mitzählen) vornehmen und wieder versuchen so viel wie möglich selbst zu bauen.

Der Plan ist uns eine Base zu schaffen. Einen sicheren Hafen, in dem wir wohnen und den wir künftig als Startpunkt für unsere Reisen nutzen werden bzw. es schon tun.

Da wir noch kein neues Wohnmobil haben (und auch nicht wissen ob und wann wir uns wieder eines ausbauen werden), reisen wir aktuell und erst mal wieder so, wie wir es vor dem Einstieg in die Vanlife-Welt getan haben. Nämlich je nach Wetter mit dem Zelt (Back to the Roots) oder Hotelübernachtungen.

Back to the Roots

So kommen wir zwar “etwas” langsamer herum als mit Jean, aber wie wir schon festgestellt hatten, kann langsam ja auch wohltuend und entschleunigend sein 😉

Und wie geht es hier im Blog bzw. bei Insta und YouTube weiter?

Auch in diesem Bereich wollen wir uns wieder ein bisschen zurück auf unsere Wurzeln orientieren und den Fokus stärker auf den Blog legen. Hier werden wir jetzt nach für nach von unserer Langzeit-Reise berichten und Dich natürlich auch mit auf unsere neuen Abenteuer nehmen.

Bei Instagram werden wir wohl erst mal kürzer treten. Wir wollen den Kanal zwar nicht einschlafen lassen, aber im Moment fehlt uns leider die Zeit ihn so intensiv weiter zu führen, wie wir es früher getan haben. Trotzdem werden wir Dich aber natürlich auch dort weiter mit “Bildern von unterwegs” versorgen.

Für YouTube haben wir vorerst keine neuen Videos geplant. Obwohl uns das Filmen, Sabbeln und Scheiden sehr viel Spaß gemacht hat, ist es leider einfach zu zeitaufwändig.

Einen Teil der dadurch gewonnen Zeit investieren wie unter Anderem ins Reisen, das Ausleben unserer wiederentdeckten Hobbies und neue Projekte. Zu Letzteren zählt unter Anderem mein (Flo) neuer Foto-Blog mit den Schwerpunkten Urban, Street & Landschafts­fotografie – Schau gerne mal rein, ich freue mich auf Deinen Besuch 🙂

Cathi arbeitet ebenfalls auf Hochtouren an einem neuen Projekt. Es hat etwas mit ihrer schönen Handschrift bzw. dem Lettering zu tun, mehr verraten wir aber noch nicht 😉

Welche Blogbeiträge kommen als nächstes?

Die Liste ist gut gefüllt. Und auch wenn wir noch nicht genau wissen in welcher Reihenfolge wir vorgehen werden, ist hier schon mal ein kurzer Ausblick auf das was hier im Blog demnächst kommen wird:

  • Wanderung auf die Zugspitze / zum Eibsee
  • Testbericht für unser neues Zelt
  • Reiseberichte für die Lofoten, Senja, Lappland und Co.
  • Unterwegs in Conil de la Frontera, Cordoba, Barcelona, Granada, Dijon
  • Erlebnisbericht von “der Horrorfahrt” über die Pyrenäen
  • Erfahrungen und Erlebnisse aus 2,5 Jahren fulltime Vanlife

Bevor wir uns die ToDo Liste aber wieder zu voll knallen, schauen wir ansonsten erst mal wie sich die Dinge entwickeln und was sich noch ergibt 😉

Wenn noch Fragen offen geblieben sind, lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.

Mit dem “neuen” Plan fühlt es sich für uns jetzt auf jeden Fall gut an hier am Start zu sein und wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Du auch weiterhin ein Teil unserer Reisen sein möchtest 🙂


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