In unserem Interview verraten die fünf Köpfe hinter VanSite wie das Ganze genau funktioniert und was Dich dort als Naturcamper:in oder Gastgeber:in erwartet.
Um Platz für ihre Surfboards zu haben und von unterwegs aus arbeiten zu können, bauten Andi und Kathi sich einen eigenen Camper aus.
Zu dieser Zeit war das Angebot von Blogs, die sich mit dem Ausbau eines Wohnmobils beschäftigen, noch eher gering. Daher haben die beiden kurzerhand einen eigenen gestartet: Mein CamperAusbau
In unserem Interview erzählen die Zwei mehr über sich, ihren Blog und ihren Ausbau Ratgeber “Made to Camp”.
Interview mit Kathi & Andi von Mein CamperAusbau
Moin Ihr zwei und vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für unser Interview genommen habt. Bevor wir beginnen, erzählt doch bitte erstmal ein bisschen was über Euch.
Hallo, es freut uns sehr euch ein bisschen Rede und Antwort stehen zu dürfen! Also ein wenig zu uns: Wir, Andi und Kathi, reisen beide seit 2016 durch die Weltgeschichte und wurden 2018 ein Paar. Wir lernten uns ein Jahr zuvor in einem Surfcamp in Nicaragua, in dem wir beide arbeiteten, kennen.
Wart Ihr schon immer gerne mit dem Wohnmobil unterwegs, oder wie seid Ihr mit dem Thema Vanlife in Berührung gekommen?
Kathi: Zum ersten mal so richtig mit Vanlife in Berührung kam ich 2017 in Australien. Während ich die Küste entlang mit meinem Backpack und dem öffentlichen Bus reiste lernte ich in den Hostels viele Van-Reisenden kennen. In Sydney traf ich dann einen australischen Freund aus Portugal wieder, der einen kleinen Mini-Van besaß und wir begaben uns für eine Woche auf einen Surftrip südlich von Sydney. Ich habe mich sofort in das Gefühl im Bus zu reisen, zu schlafen, beim Surfspot aufzuwachen und alles dabei zu haben verliebt.
Andi: Während meines Auslandspraktikums in Neuseeland sah ich, wenn ich zum Surf an den Strand fuhr, oft Reisende oder auch Locals in ihren Vans. Das blieb hängen. Als Kathi und ich 2018 ein Paar wurden waren wir gerade in Salzburg, beide in einem Angestelltenverhältnis. Uns wurde aber bald klar, dass wir wieder Reisen wollten. Deshalb entschieden wir uns kurzerhand einen Bus auszubauen.
Wie kamt Ihr auf die Idee Euch einen Campervan auszubauen?
Auf die Idee kamen wir, weil wir während des Reisens Platz für unsere Surfboards und auch zum Arbeiten haben wollten.Die meisten Camper, die bereits ausgebaut sind, haben dieses Hobby bzw. das Arbeiten nicht berücksichtigt. Ein weiterer Faktor war der monetäre Aspekt: Unseren ersten Camper bauten wir mit einem kleinen Budget aus, da wir uns gerade erst Selbständig gemacht hatten.
Seid Ihr durch Euren Ausbau auf die Idee für mein-camperausbau.de gekommen?
Ja genau. Während unseres Ausbaus und vor allem in der Vorbereitungsphase fehlte uns einfach ein Blog der ganz simpel, Schritt für Schritt an den Ausbau eines Kastenwagens heranführt. Als Texterin und als Fotograf lag es da nicht weit, dass wir uns dieses Projekt vornamen und umsetzen.
Was erwartet die Besucher Eures Blogs?
Auf mein-camperausbau.de beschreiben wir unsere beiden Ausbauten (Citroen Jumper L2H2 und VW T5 langer Radstand). Übersichtlich findet man alle anfallenden Kosten und Produkte die beim Ausbau der beiden Camper anfielen. Außerdem beschreiben wir ganz einfach die benötigte Elektrik für den DIY Ausbau. Dafür sind uns die meisten sehr dankbar.
Anfang 2021 erschien Euer DIY-Camper-Ausbau-Buch: Made to Camp, möchtet Ihr uns etwas darüber erzählen? War es schon immer Euer Wunsch oder sogar Traum mal ein eigenes Buch zu schreiben?
Ein Jahr zuvor, Anfang 2020 bekamen wir die Anfrage per Mail vom Verlag. Wir waren gerade in Sri Lanka und ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich regelrecht in Tränen ausbrach vor Freude und weil ich es nicht fassen konnte. Die ganze Situation war einfach surreal. Obwohl unsere Zugriffszahlen am Blog sehr stark wuchsen, hätten wir nie damit gerechnet, dass uns ein derart großer Verlag für ein Buch anfragen würde. So richtig können wir es selbst noch gar nicht fassen. Aber als wir das fertige, gedruckte Buch dann in Händen hielten, waren wir schon richtig stolz und sind es natürlich immer noch.
In “Made to Camp” beschreiben wir strukturiert die wichtigsten Dinge, die man zum DIY Camper Ausbau wissen muss. Wir holen dabei etwas breiter aus, wohingegen es am Blog vorrangig um unsere beiden Vans geht. Das Buch gibt eine generelle Anleitung – von der Fahrzeugwahl bis hin zum Vorhänge nähen – für jeden Busausbauer. Damit ist es das ideale Handbuch, das einfach in jede Vanausbau-Werkstatt gehört.
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Wie lange habt Ihr an Eurem Buch geschrieben?
Da wir nebenbei noch unseren anderen Aufträgen nachgehen, unser kleines Unternehmen “Salty Mind” führen und unseren VW Bus ausbauten, können wir das so genau gar nicht sagen. Im groben hat es aber sicherlich einige Monate gedauert. Ein Buch ist ein großer Entstehungsprozess – von Inhalt über Layout und Titel gibt es so viele Stationen. Deshalb sind wir sehr froh mit einem Verlag zusammen zu arbeiten.
Während Ihr an “Made to Camp” gearbeitet habt, habt Ihr quasi gleichzeitig auch Euren zweiten Van, einen VW T5 ausgebaut. Wie kam es dazu, dass Ihr Euch beim zweiten Ausbau für ein kleineres Basisfahrzeug entschieden habt?
Diese Frage bekommen wir tatsächlich sehr sehr oft. Es gibt dafür zwei wesentliche Gründe: Erstens haben wir den Plan nicht mehr vollzeit in den Bus zurück zu gehen sondern uns eine Base zu suchen und mit dem Bus dann lediglich ein paar Wochen oder Tage zu verreisen. Zweitens war es uns als Surfer wichtig unter Höhenbeschränkungen bei gut besuchten Surf-Stränden hindurch fahren zu können. Außerdem ist der T5 unser Alltagsauto und lässt sich einfach viel einfacher fahren.
Worauf habt Ihr bei Eurem zweiten Ausbau besonders viel Wert gelegt?
Wichtig war uns, genauso wie beim ersten Bus, dass alles gut erreichbar ist, alle Surfboards ihren Platz finden, man gut & gemütlich essen kann und dass es wohnlich ist.
Habt Ihr einen guten Tipp für alle, die gerade mit dem Gedanken spielen sich auch einen Camper umzubauen?
Da haben wir so einige, aber die wollen wir jetzt nicht alle hier verraten 😉 Wenn es aber ein einziger sein soll, dann ist es: Orientiere dich nicht zu stark daran was andere haben, wie es bei anderen aussieht etc. Für die Multifunktionalität und die Grundlegenden Dinge ist es wichtig sich natürlich viele Anleitungen oder auch Ausbauten anzusehen. Letztendlich bist du es aber selbst, der in dem Bus leben, reisen und verweilen möchte. Wichtig ist also, dass er zu deinem Leben, deinen Hobbys, deinen Bedürfnissen passt.
Lebt und arbeitet Ihr eigentlich von Eurem Camper aus, oder habt Ihr eine feste Base?
Eine feste Base haben wir seit 2016 nicht mehr. 2018 verbrachten wir fast ein ganzes Jahr in Österreich, manchmal mieten wir uns für ein paar Wochen oder Monate in ein Haus oder eine Wohnung in Österreich oder Portugal ein. Die meiste Zeit verbringen wir tatsächlich im Bus auf Reisen. Wir wünschen uns für 2022 aber eine Base zu finden. Nach fast 6 Jahren Reisen sind wir bereit einen neuen Lebensabschnitt zu starten.
Wohin verreist Ihr am liebsten?
Es gibt so viele wunderbare Länder und jedes hat seinen eigenen Charme. Am liebstens sind wir einfach an der Küste. Idealerweise dort, wo gerade gute Wellen sind zum Surfen.
Wo können wir mehr über Euch erfahren?
Gerne auf Instagram @salty.roamers
Zum Abschluss unseres Interviews möchten wir gerne noch von Euch wissen, welche Gegenden Ihr uns für einen Roadtrip oder auch einen längeren Aufenthalt empfehlen würdet?
Wir selbst sind meistens an den Küsten unterwegs und haben daher noch gar nicht so viel von Nord- und Osteuropa bereist. Mit dem Bus lediglich Spanien, Portugal, Frankreich und Marokko. Letztendlich kommt es ganz darauf an, was man sucht. Wanderungen und entlegene Gletscherbäche? Dann vielleicht Österreich, Schweiz, Italien oder Frankreich. Ruhiges Meerwasser, viel Sonne und mediterranes Essen? Dann wohl Griechenland oder Italien. Wer nach Weite sucht der findet sich im Norden Europas wieder. Ihr seht, es gibt da kein richtig oder falsch. Wir denken, dass das jeder für sich selbst erkunden und erfahren sollte.
Vielen Dank für Eure Tipps und natürlich auch für Eure Zeit. Wir wünschen Euch weiterhin viele schöne Abenteuer und vor Allem viel Erfolg.
Bilder: © Andi & Kathi – mein-camperausbau.de
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